Weinanbau
Die Reben in unseren Weinbergen werden nach den neuesten Erkenntnissen mit modernster Technik gepflanzt. Die Rebstöcke werden je nach Rebsorte, Qualitätserwartungen und Lage auf1 bis1,20 m Abstand gesetzt und mit einer Zeilenbreite von rund 2m angelegt. Somit erzielen wir die optimale Versorgung mit Licht, Luft und Wasser und können unsere Weinberge am Besten bearbeiten.
Vor dem Pflanzen werden die Weinberge je nach Bodenart und Hangneigung mit einem großen Pflug oder einer Spatenmaschine bis zu 60cm tief gelockert, um den Reben einen jungfräulichen Boden zu liefern. Die jungen Reben werdenauf eine Höhe von 80 - 90 cm im ersten Jahr herangezogen und bilden so den Stamm für ihr weiteres Leben. Diese Höhe wird benötigt, um alle Hand- und Maschinenarbeiten durchführen zu können.
Der Rebschnitt nimmt die Hauptarbeitszeit in Anspruch und wird bei uns ausschließlich von Hand mit Hilfe pneumatischer Scheren durchgeführt. Hier beginnt schon das Qualitätsmanagement. Die Rebzweige vom letzten Jahr werden alle bis auf eine bzw. zwei weggeschnitten. Diese bringen dann wieder die neuen Rebzweige hervor.
Hier werden je nach Rebsorte und Qualitätserwartung zw. 5 - 10 Augen/qm angeschnitten. Die abgeschnittenen Rebzweige werden von Hand herausgezogen und in den Rebgassen gehächselt. Sie dienen als Nährstoff- und Humuslieferant für die nächsten Jahre. Die zurückbleibenden sogenannten Fruchtruten werden von Hand in die Horizontale gebogen und festgebunden. So wird ein gleichmäßiges Wachstum an jeder Knospe (Auge) erzielt.
Beim späteren Austrieb und Wachstum (beginnt im Mai) der neuen Rebzweige unterstützen wir diese mit beweglichen Drähten, bis sie eine Laubwandhöhe von ca. 1,30m und eine Gesamthöhe von ca. 2 bis 2,20m erreichen.
Unseren Weinbergsboden begrünen wir in normalen Lagen in jeder zweiten Reihe mit Gras und in steilen Lagen in jeder Reihe mit Gras. Dadurch gewährleisten wir eine ganzjährige Befahrbarkeit mit gleichzeitiger Reduzierung von Erosion und Strukturschäden durch Verdichtungen.
Je nach Wasserversorgung mähen wir das Gras ab oder lassen es länger wachsen. Bei kurzem Gras ist der Wasser- und dadurch auch der Nährstoffverbrauch niedriger. Langes Gras lässt eher den Boden austrocknen und gibt somit in nassen Perioden rebenfreundlichere Bodenbedingungen.
Die anderen Rebgassen werden ab Mitte August bis Mitte April mit einer wilden Begrünung oder mit starkwüchsigen humusbringenden Pflanzen bedeckt, um eine Nährstoffauswaschung sowie Erosion zu verhindern und eine Auflockerung der Flora zu erzielen.
Im August werden bei verschiedenen Rebsorten je nach Qualitätsbedarf und Traubenbehang ein Teil der Trauben herausgeschnitten, um so eine Ertragsreduzierung und Qualitätssteigerung für den späteren Wein zu erzielen.
Ab dann wird mit dem Laubschneider die Rebzeile immer wieder auf ihre optimale Höhe und Breite zurückgeschnitten. Der Stamm der Reben bildet Geiztriebe, die zweimal im Jahr abgebrochen werden.
Ab dem Austrieb und je nach Witterung müssen die Reben bis Anfang August vor verschiedenen Pilzen wie Peronospora, Oidium und Botrytis geschützt werden. Dazu wird mit einer Pflanzenschutzspritze ein Wasser-Pflanzenschutzmittelgemisch als feiner Sprühnebel in die Laubwand eingebracht, der die Reben komplett benetzt und so gesund hält. Wir benutzen Pflanzenschutzmittel, die unsere Nützlinge schonen und uns dabei helfen, Schädlinge im Weinberg zu bekämpfen.
In einem Teil unserer Weinberge verwenden wir Pheromonkapseln, die den Traubenwickler-Männchen die weiblichen Sexuallockstoffe vortäuschen und somit durch die Verwirrung eine Vermehrung nahezu ganz verhindern.